Das Fest der Liebe
24. Dezember, Heiligabend, Zeit für die Familie…. Dieses Jahr ist alles anders und das in meiner Familie nicht mal aufgrund von Corona, wie bei vielen anderen.
Meine Kinder trafen in diesem Jahr bereits die Entscheidung Weihnachten anders als bisher zu verbringen. Mein Sohn hat keine Lust mehr auf ‚verlogene Patchwork-Familientreffen' und meine Tochter will mit Mann und Kindern zumindest den Heiligabend zu viert verbringen. Nachvollziehen kann ich beide Meinungen und ehrlich gesagt hätte ich mir damals, als junge Mutter, den Mut gewünscht, allein mit meinen Kindern zu feiern.
Zum allerersten Mal in meinem Leben, verringe ich heute den Heiligabend allein – mit Hund. Das war bei den ersten Gesprächen Mitte des Jahres noch schwer vorstellbar für mich.
Inzwischen haben Lockdown und steigende Coronazahlen dazu geführt, dass auch Kollegen, Nachbarn und Freunde dieses Weihnachten umdenken und umstrukturieren müssen, werden oder sollten.
Seit Wochen höre ich mich nur noch jammern und klagen verstehen und verstehen den Frust und die Unzufriedenheit gar nicht (mehr). Daran merke ich, dass ich einen weiten Weg zurückgelegt habe, mich mit Weihnachten 2020 zu arrangieren. Mittlerweile freue ich mich regelrecht, es mir ganz allein gemütlich zu machen.
Ich sehe inzwischen mehr Vor- als Nachteile und Genieße die Freiheiten bzgl Essensauswahl, Weihnachtslieder ja oder nein und das Fehlen von familiären Nicklichkeiten, die die letzten Jahre dauerhaft präsent waren. Allerdings neben viel Lachen und netten Gesprächen, die mir fehlen werden, ebenso wie umarmen und umarmt werden.
Jetzt freue ich mich auf das Fest der Liebe, denn Liebe bedeutet ja nicht zwingend körperliches Beisammensein. Ich weiß, dass mir einige Freunde heute und auch sonst sehr nah sind und dass ich absolut nicht allein bin auch wenn niemand mit mir hier ist. Das ist wunderschön zu wissen und dafür bin ich dankbar.
Ich wünsche allen tolle Weihnachten und ganz viele schöne Momente!
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